- Astrid Plaßhenrich überzeugt Jury in Wort-Kategorie
- Großer Fotomoment von Pascal Mlyniec festgehalten
- Online-Preis geht an Markus Waibel und Dirk Salzmann
Die Sieger des Veltins-Lokalsportpreis 2020 stehen fest: In der Kategorie „Wort“ überzeugten Astrid Plaßhenrich (Mindener Tageblatt) und Benjamin Neumaier (Mittelbayerische Zeitung). Pascal Mlyniec (Siegener Zeitung) und Julia Rahn (Stuttgarter Zeitung/Nachrichten) setzten sich in der Kategorie „Bild“ durch. Erstmals wurde die Kategorie „Online“ ausgelobt. Hier wurden Markus Waibel und Dirk Salzmann (Südkurier) und Stefan Carl (Dithmarscher Landeszeitung) für ihre Einreichungen ausgezeichnet. Zum inzwischen 17. Mal würdigt der Veltins-Lokalsportpreis das journalistische Engagement im nationalen Lokalsport. Dabei wurde das Preisgeld in diesem Jahr erhöht, sodass 6.750 Euro an die sechs Preisträger ausgeschüttet werden.
Preisträger zeigen Themen, Trends und redaktionelles Spektrum
Für die Bewertung und Auszeichnung sichtete die Jury in diesem Jahr 226 Beiträge aus zahlreichen Lokalsportredaktionen in ganz Deutschland. „Der Lokalsport trägt auf herausragende Art und Weise zu einer nachhaltigen Leser-Blatt-Bindung bei. In diesem Ressort kann durch attraktive Konzepte das Potenzial noch weiter ausgeschöpft werden“, meint Prof. Dr. Jens Große, Campus-Direktor der Hochschule Macromedia Berlin. Eine Vielzahl der Einreichungen sei ebenso innovativ wie leserorientiert, sodass die Auswahl einer intensiven Diskussion in der Jurysitzung bedurfte, ehe die Entscheidung feststand. „Die Preisträger 2020 beweisen, dass es immer wieder neue Themen, Trends und Möglichkeiten gibt, das lokalsportliche Geschehen journalistisch facettenreich und lesernah aufzubereiten, um so interessante Impulse in der Tageszeitung, aber auch im Online-Kanal zu setzen. Sowohl alltägliche Themen als auch Kritisches finden hier Betrachtung – gesellschaftliches und ehrenamtliches Engagement wird im Lokalsport gewürdigt“, stellt Jurymitglied Ulrich Biene von der Brauerei C. & A. Veltins fest.
Besondere Perspektive punktet bei Wortbeiträgen
Mit ihrem Interview „Ich hoffe, ihr werdet mich vermissen“ konnte sich Astrid Plaßhenrich (Mindener Tageblatt) in der Kategorie „Wort“ durchsetzen. „So wird Lokalsport auf besondere Weise und aus besonderer Sicht lebendig erzählt“, begründet die Jury ihre Entscheidung. Die Autorin gibt mit ihrem Interview zur Kampa-Halle in Minden, die nach 50 Jahren geschlossen wurde, einen spannenden Überblick über die bewegte Geschichte der Sporthalle – einer wirklichen Institution. Die Kampa-Halle war ein zentraler Veranstaltungsort für Sport-Events, aber auch Feste und Konzerte in Minden. Die Interviewfragen werden aus einer überraschend anregenden Ich-Perspektive der Kampa-Halle beantwortet und bringen dem Leser so eine ganz besondere Sichtweise auf ein halbes Jahrhundert näher. Die Schließung dieses zentralen und für die Stadt Minden und deren Einwohner wichtigen Ortes gewinnt dadurch an Emotionalität, wodurch der Verlust zugleich noch greifbarer wird. Den zweiten Platz in der Kategorie „Wort“ belegt Benjamin Neumaier mit einem dreiteiligen Artikel in der Mittelbayerischen Zeitung zum „Eklat um Türkspor Mainburg“. Facettenreicher kann eine Problem aufgreifende Berichterstattung kaum sein. Die Redaktion der Mittelbayerischen Zeitung thematisiert den militärischen Gruß einer Fußballmannschaft, während die Autoren zugleich die Hintergründe recherchieren. Damit ist die Berichterstattung durchdrungen von einer beeindruckenden fachlichen und sachlichen Beschreibung. „Die redaktionelle Arbeit zeigt damit, welche Bedeutung von Sport und dem Verhalten von Sportlern, die auch eine Vorbildfunktion haben, ausgeht und wie sich dies auf die Gesellschaft sowie die Integration und die öffentliche Wahrnehmung auswirken kann“, beschreibt die Jury ihre Entscheidung.
Ungewöhnliche Emotionalität bei Gewinner-Bild
Pascal Mlyniec (Siegener Zeitung) gewinnt den ersten Foto-Preis des Veltins-Lokalsportpreises 2020 mit seinem Motiv, das einen wahrlich schmerzhaften Jubel festgehalten hat. Das Motiv macht deutlich, welche ungewöhnliche Emotionalität der Lokalsport bereithält. Mit seinem Foto hat Pascal Mlyniec den Sekunden-Augenblick eingefangen. „Der Eindruck zeigt das Ungewöhnliche, Dramatische – und wirkt zugleich mitfühlend“, so die Jury. Das Foto beweise, welche emotionale Kraft auf den lokalen Fußballplätzen in Deutschland entfaltet werde. Und es zeigt die Begeisterungsfähigkeit der Akteure. Den zweiten Fotopreis erhält Julia Rahn (Pressefoto Baumann/Stuttgarter Zeitung) mit ihrem Motiv „Himmelsläuferin“. Sportfotografie bedarf eben des besonderen Blicks, der Routine, aber auch des richtigen Ortes. Julia Rahn hat mit ihrem Foto all diese Voraussetzungen in Einklang gebracht, um ein ganz und gar ungewöhnliches Sportfoto in Szene zu setzen. Es hat auf Anhieb Hingucker- und Blickfangwirkung – damit ist es das richtige Aufmacherbild, um den Lokalsport in der Leserwahrnehmung zu steigern und ihm den Charakter des Besonderen zu geben.
Stärken des Online-Journalismus vollends ausgespielt
In der Kategorie Online erhalten Markus Waibel und Dirk Salzmann (Südkurier) den ersten Platz, weil es der Lokalsportredaktion des Südkuriers gelingt, dem Sport an der Basis eine neue redaktionelle Heimat zu geben. Es wird lokalsportjournalistisch neu gedacht und die Rolle des Nutzers eingenommen. Tatsächlich ist nachvollziehbar, dass nicht mehr in Sportarten oder ausnahmslos regionaler Verortung gedacht wird. Die Fußball-Ligen bekommen eine eigene Landing-Page. In der Tat hat die Redaktion den hohen Anspruch an ein verändertes Konzept erfüllt und damit die sichtbare und lesbare Beweisführung angetreten. Auf diese Weise präsentiert sich der Lokalsport fortan, wie es von ihm erwartet wird: Zukunftsgewandt und online-fokussiert. Den zweiten Platz hat die Jury des Veltins-Lokalsportpreises Stefan Carl (Dithmarscher Landeszeitung/Boyens Medien) mit dem Online-Konzept zum Thema „Das Wunder von Heide“ zugedacht. Beim fußballerischen Großereignis eines Entscheidungsheimspiels zum Aufstieg in die Regionalliga spielt die Lokalsportredaktion die Möglichkeiten der eigenen Kompetenz und der Schnelligkeit des Online-Auftritts vollends aus. Es ist gelungen, das Live-Prinzip des Mediums für jeden User sichtbar und taktweise erlebbar zu machen. Dieser so wichtige Spieltag wird journalistisch begleitet, wie es mit dem Printmedium nicht möglich gewesen wäre. Vielfalt durch thematische Breite und minutenaktuelle Authentizität sind das Erfolgsprinzip – eine sinnfällige Ergänzung zur Berichterstattung in der Printausgabe der Tageszeitung.
Auszeichnung für die Gegenwart und Dokumentation für die Zukunft
Der Veltins-Lokalsportpreis zeichnet seit nunmehr 17 Jahren deutschlandweit Lokalsportredaktionen für herausragende journalistische, fotografische und strategische Arbeiten aus. Um derartige Konzepte, Serien und Beiträge zu unterstützen und das Engagement der Lokalsport-journalisten zu würdigen, schreibt der Verband Deutscher Lokalzeitungen e.V. in Zusammenarbeit mit der Brauerei C. & A. Veltins und der Hochschule Macromedia alljährlich den Veltins-Lokalsportpreis aus. Mehr als 2.000 Einreichungen erhielt die Jury des Preises seit der Erstausschreibung im Jahr 2004. „Das Engagement und die vorbildlichen journalistischen Leistungen der Lokalsportredaktionen verdienen Anerkennung und Wertschätzung. Mit dem Veltins-Lokalsportpreis wollen wir eben dieser Wertschätzung Raum geben“, so Martin Wieske, Geschäftsführer beim Verband Deutscher Lokalzeitungen e.V. Doch es geht beim Veltins-Lokalsportpreis nicht nur um die Würdigung herausragender Arbeiten, sondern auch um deren nachhaltige Dokumentation. „Zudem gelingt es uns auf diese Weise, Entwicklungen und Trends des Lokalsportjournalismus festzuhalten und so wichtige Impulse und Erkenntnisse an die Redaktionen zurückzuspielen“, sagt Ulrich Biene, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Brauerei C. & A. Veltins. Der Jury des Veltins-Lokalsportpreises 2020 gehören Ralf Leineweber, Chefredakteur Cellesche Zeitung, Alfred Büllesbach, M.A., VISUM Agentur für Bildjournalismus und Fotodesign, Andreas Dach, Ressortleiter Lokalsport des Remscheider General-Anzeigers, Ulrich Biene, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Brauerei C. & A. Veltins, und Prof. Dr. Jens Große, Campus-Direktor Berlin Hochschule Macromedia, an.