- 156 Tonnen Stahlbaukonstruktionen erreichten Ziel
- Transporttunnel wird um rund 630 Meter erweitert
Spektakulär ging es am Wochenende in Grevenstein zu, als die ersten Stahlbaukonstruktionen für die neue Einschienenhängebahn auf den Hof der Brauerei C. & A. Veltins transportiert wurden. Tonnenschwere Bauteile rollten auf einem per Hand gesteuerten 400-PS-Tieflader vom Montageplatz auf der Streue zur Baustelle. Bereits seit dem vergangenen September sind die einzelnen Module direkt in Grevenstein geschweißt worden, sodass die fertigen Stahlbauteile künftig den Verbindungstunnel zwischen dem neu entstehenden Abfüllgebäude und dem Hochregallager bilden können. Mit dem Transport der riesigen Elemente am vergangenen Wochenende ist das Projekt in die heiße Phase gegangen. Dazu musste die Ortsdurchfahrt Grevenstein mehrfach gesperrt werden.
Morgens um 7 Uhr ging es los – zunächst mit dem kleinsten, 16 Tonnen schweren, 5,20 Meter langen, 5,50 Meter hohen und 6 Meter breiten Teil. Ein Tieflader für Schwerlasten mit vier separat steuerbaren Achsen hatte das erste der insgesamt acht Module geladen, bevor es in Schrittgeschwindigkeit bergabwärts ging – wo bereits die erste Herausforderung wartete: Wenngleich der Asphalt nicht von einer geschlossenen Schneedecke bedeckt war, so sorgten Schneematsch und Temperaturen knapp unter null Grad trotzdem für kritische Rutschgefahr. So musste vorsichtshalber geräumt und abgestreut werden. „Die Bedingungen erfordern vollste Konzentration von allen Beteiligten. Man ist schon angespannt, zumal ein solcher Transport nicht alltäglich ist“, schildert Projektleiter Martin Findeklee von der Brauerei C. & A. Veltins.
Montage erfolgt in 15 bis 17 Metern Höhe
Direkt hinter dem ersten Teil folgte eine zweite Schwerlastlafette mit 16 Achsen. Damit wurde ein Modul mit mehr als 20 Metern Länge und rund 40 Tonnen transportiert. Nach mehr als einer halben Stunde passierten die beiden ferngesteuerten Fahrzeuge den Kreuzungsbereich der Landstraße zum Ortseingang Grevenstein. Der Fahrer begleitete den Tieflader mit der Mammutlast und steuerte das Spezialfahrzeug zentimetergenau mit den Joysticks der Fernbedienung. „Die beiden schwierigsten Bereiche haben wir erfolgreich gemeistert“, stellte Martin Findeklee nach den Kreuzungen zufrieden fest und war gedanklich bereits in Vorbereitung auf den Hub und die Montage des ersten Stücks am Verbindungsgebäude des Hochregallagers. Mit einem 1200-Tonnen-Raupenkran, der ansonsten zum Aufbau von Windkraftanlagen genutzt wird, konnte sogleich das erste Teil der Brückenkonstruktion auf die Stahlbaustützen aufgesetzt werden. Parallel ging es direkt weiter mit der Vorbereitung der nächsten Transporte, die später noch folgten und jeweils in Höhen zwischen 15 und 17 Metern montiert wurden.
Weitere drei Module folgen an zweitem Wochenende
„Es hat alles gepasst! Die ersten fünf Module haben wir platziert und damit waren wir früher fertig als zunächst geplant“, bilanzierte Martin Findeklee erleichtert. Trotz der widrigen Wetterbedingungen haben die Profis der Firmen Peters Stahlbau und Hartinger Kranbetrieb die topografischen Besonderheiten des Brauereigeländes erfolgreich gemeistert und insgesamt rund 156 Tonnen Stahlbaukonstruktionen transportiert und montiert. Für ein weiteres Wochenende sind die letzten drei Module geplant, die nochmals jeweils bis zu 25 Meter lang und bis zu 50 Tonnen schwer sind. Im Frühling geht es dann mit der Installation der Fördertechnik weiter, sodass das Gebäude voraussichtlich im November Betrieb genommen werden kann. Das aktuell noch rund 1050 Meter lange brauereiinterne Transportsystem wird dann nochmals um rund 630 Meter länger sein. 300 Paletten pro Stunde können so innerbetrieblich zwischen der Flaschenabfüllung und dem Hochregallager transportiert werden.