- Im Rekordjahr Wachstum über Marktniveau
- Grevensteiner Original übertrifft alle Erwartungen
- Mitarbeiterzahl in 20 Jahren um 40 % angewachsen
Mit einem Zuwachs von +2,4 % auf 2,85 Mio. hl hat die Brauerei C. & A. Veltins, Meschede-Grevenstein, im Geschäftsjahr 2016 einen Ausstoßrekord erzielt und an die Wachstumsdynamik deutlich über Wettbewerbsniveau angeknüpft. Erfolgsbringer waren die Traditionssorte Pils sowie das Landbier Grevensteiner Original, das allein um 57,5 % zulegte. „Der deutsche Biermarkt beweist angesichts des robusten Konsumklimas für einzelne starke Marken eine unverändert erfreuliche Dynamik – wir fühlen uns sehr wohl und sehen erfreuliche Zukunftsperspektiven“, bilanzierte Veltins-Generalbevollmächtigter Michael Huber den Grund für die erfolgreiche Unternehmensentwicklung der letzten Jahre. Der Umsatz des Traditionsunternehmens belief sich auf 315 Mio. Euro (+1,9 %). Der Umsatz der gesamten Veltins-Gruppe mit den Beteiligungen in Getränkefachgroßhandel, Facheinzelhandel und Logistik erreichte damit 812 Mio. Euro.
14.500 Gastronomieobjekte haben frisches Veltins am Hahn
Das Marken-Sortiment der sauerländischen Privatbrauerei erfreute sich beim Verbraucher 2016 einer ungebrochenen Nachfragestärke, so dass der Ausstoß der Stamm-Marke Veltins Pilsener erneut einen Zuwachs um 2,4 % auf 2,22 Mio. hl verzeichnete. Das gastronomietreue Fassbiergeschäft trug 485.100 hl zum Ausstoßergebnis bei – in den rund 14.500 Gastronomiebetrieben und auf mehr als 1.000 Events legte die Brauerei C. & A. Veltins entgegen dem Branchentrend um +0,6 % zu. Damit bleibt das Unternehmen seinem traditionellen Kurs treu, als einer der wenigen großen Marktpartner der Brauindustrie unverändert offensiv in die Gastronomie zu investieren. Nach vielen Jahren der Stagnation kehrte 2016 auch im Einwegbereich spürbare Dynamik zurück. Mit einem Ausstoß von 159.300 hl erreichte die Getränkedose einen Mehrabsatz von 29 %. Grund dafür war die gesteigerte Verbrauchernachfrage und die Zunahme weiterer Listungen im Lebensmittelhandel, die durch eine Ausweitung des Sortiments herbeigeführt wurden. Immer mehr Verwender sehen in der 2003 ausgerufenen Zwangsbepfandung, die einst zu einer nachhaltigen Destabilisierung des Einwegsegments geführt hatte, keinen Hinderungsgrund mehr für den Kauf der Getränkedose.
Der Heimatmarkt von Veltins heißt Nordrhein-Westfalen
Der Mehrweganteil des Familienunternehmens liegt mit 94 % unverändert weit über Branchendurchschnitt. „Wir setzen weiterhin auf behutsame Expansion, pflegen aber mit treuer Akribie unseren Heimatmarkt“, so Dr. Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing/Vertrieb. „Nach wie vor zieht die Brauerei C. & A. Veltins ihre stabile Kraft aus dem nordrhein-westfälischen Biermarkt, der eine Schlüsselbedeutung für deutschlandweite Marktexpansion besitzt. Wer in Nordrhein-Westfalen keine Absatzbedeutung erringen kann, besitzt kaum eine Anwartschaft auf eine nationale Markenbedeutung.“ Dem Heimatmarkt galt auch 2016 die starke Aufmerksamkeit im Bemühen um weitere Absatzbeschleunigung in Handel und Gastronomie. Die Marke Veltins zementierte ihre Marktposition als zweitstärkste Kraft im NRW-Premium-Biermarkt und erreichte einen Marktanteil im Handel von 13,7 %*. Im nationalen Premium-Vergleich rangierte die Marke Veltins auf Platz 3** und konnte sich seit der Jahrzehntwende um drei Plätze nach vorn bewegen. Die Biermixmarke V+ erreichte angesichts der strukturellen Sortenveränderung 327.100 hl. Im Handel entwickelte sich die Sortimentsnachfrage erfreulich, wobei die Brauerei C. & A. Veltins weitere distributive Fortschritte erreichte. So ist die Marke Veltins national in 35.500 Outlets verfügbar, während die Biermix-Produktrange in über 36.500 Geschäften vertrieben wird.
Absatzimpulse durch Top-Thema Fußball-Europameisterschaft
Der wichtigste Effekt für eine stabile Nachfrage war im letzten Jahr das belebende Mai-Geschäft, das im Vorfeld der Fußball-Europameisterschaft eine erfreuliche Order durch den Handel erfahren hatte. Der Handel nutzte die Verbrauchereuphorie, um durch themengleiche Aktionen dem Eventzeitraum Impulse zu geben. Während das erste Halbjahr für die Brauerei
C. & A. Veltins bereits ein erfreuliches Wachstum von +4,6 % bedeutete, sorgte die Konsumzurückhaltung im Juli zunächst für spürbare Ernüchterung. Erst der hochsommerliche September brachte die positive Marktstimmung zurück. Angesichts durchgängig hoher Temperaturen und eines stabilen Wetters an allen vier Wochenenden erzielten Handel und Gastronomie gleichermaßen erfreuliche Absatzzuwächse. Die Brauerei C. & A. Veltins erreichte damit den besten Ausstoß des Monats September in der gesamten Brauereigeschichte. Wichtigster Grund für die seit Jahren stabile Nachfrage nach Veltins Pilsener bleibt die Kontinuität im Produktauftritt. „Seit der Jahrtausendwende wurde die Marke mit evolutionären Schritten dem sich verändernden Zeitgeist angepasst. Investitionen in einen Markenkasten, der unter der Federführung des Porsche Design Studios entstand, erwiesen sich als dauerhaft wettbewerbsdifferenzierend und nachhaltig markenstärkend“, so Dr. Volker Kuhl. Hinzu kam die eindeutige Profilierung der Mehrweggebinde, die sich dank Relief-Schriftzug premiumgerecht vom Gebindeallerlei des deutschen Biermarktes abkoppelte. Zahlreiche Brauereien folgten dieser Entwicklung, um dem Anspruch des Verbrauchers nach makellosen Mehrweggebinden gerecht zu werden. Der markenindividuelle Mehrwegpool bleibt auf Dauer der einzige Garant, um dem Premium-Auftritt im Blick des Verbrauchers zu entsprechen.
Export überschritt erstmals die 200.000-hl-Marke
Dass die Marke Grevensteiner 2016 mit einem Ausstoß von 142.500 hl die Erwartungen vollends erfüllte und mit einem Zuwachs von 57,5% erneut zum Taktgeber des Spezialitätensegments wurde, unterstreicht auch die Bilanz im Mehrweggeschäft. Während die Steinie-Flasche um +40,7 % zulegte, konnte der Fassbierausstoß erneut um +37,9 % wachsen. Der Marke Grevensteiner war es auch dank der Neueinführung von Ur-Radler gelungen, Wachstumsraten zu erreichen, die im deutschen Biermarkt eine der wenigen Ausnahmeerscheinungen bedeuten. Erfreuliche Früchte trugen die Exportbemühungen der Brauerei C. & A. Veltins in den Schwerpunktmärkten Italien, Spanien und Niederlande. Hinzu kam eine Intensivierung der Marktaktivitäten in Großbritannien, wo durch Vertriebskooperationen mit lokal reputierten Partner-Brauereien die gastronomische Distribution deutlich beschleunigt werden konnte. Mit einem Ausstoß von 207.000 hl (+11,9 %) steigerte die Brauerei C. & A. Veltins ihre Präsenz in den Auslandsmärkten und setzt damit vornehmlich auf berechenbare Märkte Europas. Überdies wurde 2016 auch das Marktengagement in den USA forciert. Nach dem Markterfolg von Grevensteiner Original in vielen Regionen Deutschlands wurde auch mit dem Distributionsaufbau in Nordamerika begonnen.
Investitionsstark Technologieführerschaft ausbauen
Im Geschäftsjahr beschäftigte die Brauerei C. & A. Veltins 627 Mitarbeiter – das sind über 40 % mehr als noch vor 20 Jahren. Dies ist das Ergebnis des kontinuierlichen Wachstums, das auch eine verantwortungsvolle und weitsichtige Personalpolitik auszeichnet. Mitarbeiterpotenzial zu erkennen, zu nutzen und durch Aus- und Weiterbildung zukunftsfähig zu machen, ist ein wichtiger Baustein im Unternehmensgefüge und dient der nachhaltigen Sicherung des langfristigen Fachkräftebedarfs. Die Herausforderungen im kommenden Jahrzehnt sind enorm: Die Brauerei C. & A. Veltins wird bis zum Jahr 2026 zum modernsten Braustandort Nordrhein-Westfalens ausgebaut. Im Berichtsjahr befand sich das Traditionsunternehmen inmitten der 2015 begonnenen Investitionsoffensive, in deren Verlauf am Stammsitz 105 Millionen Euro für neuste Anlagen ausgegeben werden. Der Markterfolg seit der Jahrtausendwende gibt der Brauerei C. & A. Veltins Zuversicht, dass der Biermarkt auch in Zukunft Absatzdynamik besitzt. Mit zahlreichen Einzelinvestitionen in den unterschiedlichen Produktionsbereichen will die Brauerei C. & A. Veltins ihr strategisches Ziel, als technologischer Taktgeber voranzugehen, erreichen. Damit wurden frühzeitig die Weichen für eine weitere Effizienzverbesserung sowie eine erhöhte Produkt- und Prozessqualität gestellt. Investitionskraft wird nach Veltins-Auffassung im Biermarkt angesichts der großen Verdrängung zu einem wesentlichen Wettbewerbsinstrument werden. Dank der soliden Kapitalausstattung sieht sich das Unternehmen in der Lage, den Erfordernissen einer weitgehenden Modernisierung Rechnung zu tragen. Innerhalb der Offensive 2026 soll die Anpassung und Flexibilisierung der Brauproduktion vorangetrieben werden, vor allem vor dem Hintergrund, dass in Grevenstein immer mehr Produkte für den Biermarkt gebraut und logistisch bereitgestellt werden müssen. 2016 wurde der Austausch der Läuterbottiche beendet. Mit einem Investitionsvolumen von 3,5 Mio. Euro wurden bis zum Herbst alle drei Läuterbottiche im Sudhaus ausgetauscht. Damit ist der Braubetrieb in Grevenstein auf dem neuesten technologischen Stand und für die nächsten drei Jahrzehnte gerüstet. Noch vor Jahrzehnt-Ende werden für alle Gebinde neue, leistungsfähige, aber auch effizientere Abfüllanlagen in Grevenstein zum Einsatz kommen. Angesichts des erfreulichen Gastronomiegeschäfts konnte 2016 bereits die Installation einer neuen Fassabfüllung abgeschlossen werden. Mit der Fertigstellung dieser Maßnahme wurden 7 Mio. Euro in Gebäude und Anlage investiert. Nach der Inbetriebnahme ist die Anlage nun um ca. 20 % leistungsfähiger als ihr Vorgänger und schafft somit 450 der 50-l-Fässer oder gar 500 der 30-l-Fässer in der Stunde. Zum ersten Mal kommen bei der Fassabfüllung nun auch zwei Roboter zum Einsatz.
Erweiterung und Modernisierung läuft auf Hochtouren
Ebenfalls im Geschäftsjahr 2016 begann die mehrjährige Modernisierung der Logistik, die sich auf rund 9 Mio. Euro beläuft. Insgesamt soll im Rahmen der Modernisierung eine Kapazität von 3 Mio. hl in Produktion und Logistik sichergestellt werden. Bereits im vierten Quartal begannen die Vorbereitungen für den Bau eines Bürogebäudes für die Abteilungen IT und Einkauf. Mit diesen Maßnahmen gelingt es, Platz für eine Erweiterung des Tankfeldes sowie Platzreserven für eine Restrukturierung der Brautechnik zu schaffen. Im Jahr 2017 soll auch der Umzug der Druckluftversorgung an einen neuen Standort vollzogen sein. Auch der Ersatz der Übergabestation der Elektroversorgung der Brauerei wird in Angriff genommen werden. Damit wird auch die gesamte Energieversorgung der Brauerei auf zukünftige Anforderungen vorbereitet. Ein Blick auf die unternehmerische Performance im Wettbewerbsumfeld genügt, um guter Dinge in die Zukunft zu schauen. „Im Wissen um die strukturellen Rahmendaten des schrumpfenden Biermarktes vertraut die Brauerei C. & A. Veltins auf die Leistungskraft des Unternehmens und seiner Mitarbeiter und Marken. Der deutsche Biermarkt bietet künftig nur noch bestens aufgestellten Brauereien wirtschaftliche Perspektiven“, so Veltins-Generalbevollmächtigter Michael Huber.
*AC Nielsen 2016, ** Inside